Initiative kostenreduziertes Bauen

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Der Arbeitskreis „Aus Erfahrungen lernen – Kostenfallen vermeiden“

Unerwartete Kostensteigerungen gehören zu den größten Herausforderungen im Wohnungsneubau. Diese können die Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit von Projekten gefährden und stellen sowohl Bauherren als auch Planende vor große Unsicherheiten.

Ziele

Der Arbeitskreis „Aus Erfahrungen lernen – Kostenfallen vermeiden“ hat sich zum Ziel gesetzt, diese Risiken zu beleuchten und durch systematische Analysen die Erarbeitung praxisnaher Empfehlungen zur Vermeidung von Kostenfallen in Bauprojekten durch weitere Arbeitskreise zu unterstützen. Die Grundlage hierfür sind Erfahrungen und Erkenntnisse aus bereits realisierten Bauvorhaben, die besonders hohe Kostensteigerungen aufwiesen. Hierdurch konnten die relevanten Kostentreiber identifiziert und durch eine gezielte Umfrage zu unerwarteten Kostensteigerungen im Bauvorhaben ausgewertet werden.

Arbeitsweise, Ergebnisse und Produkte

Die Umfrage „Transparenz Kostentreiber“ unter den Mitwirkenden der Initiative und weiteren Beteiligten, etwa den Partner:innen im „Bündnis für das Wohnen“ in Hamburg sowie Hamburger Baugenossenschaften, lieferte wertvolle Einblicke in die Ursachen relevanter Kostentreiber. Sie ermöglichte eine Analyse von Optimierungspotenzialen und die Identifizierung von Stellschrauben entlang des Planungs- und Bauprozesses. Abgefragt wurden Projekte, die besonders „aus dem Ruder gelaufen“ sind, um zu eruieren, in welcher Höhe, durch wen und an welcher Stelle vermeidbare Mehrkosten entstanden sind. Die Ergebnisse bieten eine erste Grundlage zur Ableitung von Handlungsempfehlungen für zukünftige Bauvorhaben.

Die Umfrage umfasste Fragestellungen zu unerwarteten Kostensteigerungen im Bauvorhaben, zum einen in Bezug auf den konkreten Zeitpunkt in den jeweiligen Planungs- und Bauphasen sowie zum anderen in Bezug auf die jeweilige Ursache (Beteiligte, Vorgaben, Prozesse). Beispielsweise wurden „Fehl- und Umplanungen“, „zu späte oder zu lange Behördenbeteiligung“, „schlechte Ergebnisse in Ausschreibungen und Vergabe“ sowie „unklare Anforderungen von Bauherrenseite“ als besonders kostentreibende Faktoren benannt. Weitere Fragestellungen waren, in welcher Kostengruppe (KG) und bezüglich welcher Bauteile Kostensteigerungen entstanden sind. Hier wurde insbesondere die KG 300 identifiziert. Ebenso abgefragt wurden die ursprünglich kalkulierten Kosten im Vergleich zu den tatsächlich entstandenen Kosten. Im Ergebnis wurden Kostensteigerungen von bis zu 40 Prozent benannt. Die Frage nach den Verantwortlichen hat ergeben, dass neben den Beteiligten aus der Privatwirtschaft (Bauherren, Projektentwickler:innen, Planende, bauausführende Firmen) auch Behörden und Politik für die Kostensteigerung verantwortlich sind.

Ausblick

Auf der Grundlage der Umfrage-Ergebnisse konnten verschiedene Erkenntnisse gewonnen werden, aus denen folgende Thesen abgeleitet wurden:

  1. Das größte Potential zur Vermeidung von Mehrkosten liegt innerhalb der ersten Leistungsphasen.
  2. Eine frühzeitige, kooperative und verbindliche Zusammenarbeit von Bauherren, Planenden, ausführenden Unternehmen und Behörden ermöglicht Kostenreduktionen und eine Kostensicherheit im Planungs- und Bauprozess (vgl. Handlungsfeld „Optimierte Prozesse und Planung“ und Handlungsfeld „Beschleunigte Verfahren“).
  3. Die Einführung eines anerkannten Mindeststandards (wie der Hamburg-Standard) bringt Planungssicherheit und ermöglicht Materialeinsparungen (vgl. Handlungsfeld „Kostenreduzierende Baustandards“). 
  4. Eine zeitlich optimierte Planungs- und Bauzeit trägt dazu bei, den ursprünglich avisierten Kostenrahmen einzuhalten.

Im nächsten Schritt sollen besonders positive Praxisbeispiele (Best Practice-Projekte) im Wohnungsneubau untersucht werden, in denen durch gezielte Maßnahmen Kosten eingespart werden konnten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, systematische Ansätze zur Vermeidung unvorhergesehener Mehrkosten zu entwickeln und gleichzeitig die Effizienz und Qualität im Bauprozess zu steigern.