Der Arbeitskreis „Entwicklung technische Grundlage“
Die Wohnungsbaukrise erfordert praxistaugliche und lösungsorientierte Ansätze, damit kurzfristig wieder mehr und vor allem bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Der Arbeitskreis „Entwicklung technische Grundlage“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kostentreiber in bestehenden Normen und Regelwerken zu identifizieren und möglichst rechtssichere Abweichungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dabei werden Ansätze entwickelt, die eine qualitativ hochwertige Wohnkultur bewahren.
Ziele
Mit der Entwicklung der technischen Grundlage des Hamburg-Standards verfolgt der Arbeitskreis das Ziel, mehr Gestaltungsspielräume bei der Reduzierung von etablierten technischen Standards bei Komfort und Ausstattung zu schaffen. Dabei soll gleichzeitig eine nachhaltige und Lebenszyklus-orientierte Bauweise gestärkt werden. Langlebige und wartungsarme Baukonstruktionen stehen ebenso im Mittelpunkt wie innovative Baustoffe. Das Ziel ist es, um Kosten zu senken ohne gutes und gesundes Wohnen zu beeinträchtigen. Die technische Grundlage schafft dadurch mehr Planungsspielräume mit einer positiven Wirkung auf Bau- und Betriebskosten.
Für die zukünftigen Endnutzenden (Mieter:innen und Käufer:innen) soll sich der neue Standard in wieder bezahlbaren Miet- oder Kaufpreisen widerspiegeln. Die Entscheidung für ein Gebäude, das nach dem neuen Standard errichtet wurde, ist auch eine bewusste Wahl für eine andere Art des Wohnens. Wer in ein solches Gebäude einzieht, entscheidet sich für eine zukunftsorientierte Bauweise und nimmt dabei möglicherweise wahr, dass der Fokus auf das Wesentliche gelegt wird.
Arbeitsweise und Ergebnisse
Für die Anwendung der technischen Grundlage des Hamburg-Standards hat der Arbeitskreis Arbeitshilfen für alle alle Akteurinnen und Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Bau- und Wohnungswirtschaft entwickelt. Eine praxisorientierte Handreichung bietet den Anwenderinnen und Anwendern die Möglichkeit, die identifizierten Vereinfachungen zu verstehen und effektiv in Bauprojekten umzusetzen. Einen möglichst rechtssicheren Rahmen schaffen die entwickelten Mustervertragsklauseln.
Ausblick
Die Entwicklung der technischen Grundlage gestaltet sich als ein dynamischer und lernender Prozess. Im Zuge dessen werden etablierte technische Standards fortlaufend auf weitere Vereinfachungsmöglichkeiten überprüft. Erfahrungen aus der Praxis fließen in die Optimierung ein. Dabei stellt die Deregulierung von Standards ein Ziel dar. Langfristig soll dieser Ansatz über die Landesgrenzen hinaus zeitgemäßes und nachhaltiges Bauen fördern. Hamburg setzt sich daher weiter für eine Vereinfachung von Standards auf Länder- und Bundesebene ein.