Der Arbeitskreis „Pilotprojekte und Best Practice“
Die praxisnahe und zielgerichtete Umsetzung der im Rahmen des Hamburg-Standards entwickelten Ansätze bildet einen zentralen Bestandteil der Initiative kostenreduziertes Bauen. Pilotprojekte spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie dienen nicht nur dazu, die Praxistauglichkeit der erarbeiteten Ansätze und Werkzeuge unter realen Bedingungen zu überprüfen. In Pilotprojekten werden diese auch fortlaufend weiterzuentwickelt und optimiert. Der Arbeitskreis „Pilotprojekte und Best Practice“ prüft darüber hinaus, welche weiteren Maßnahmen im Wohnungsneubau im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen zu einer nachhaltigen und kosteneffizienten Bauweise beitragen.
Arbeitsweise und Ergebnisse
Das Wilhelmsburger Rathausviertel ist das erste Pilotprojekt, das die Instrumente des Hamburg-Standards umfassend erproben wird, um vereinfachten, zukunftsweisenden und kostenreduzierten Wohnungsneubau zu realisieren. Im neuen Stadtteil entstehen neben den Wohnungsbauprojekten mit rund 1.900 Wohneinheiten zukünftig auch Studierendenwohnungen, Gewerbeflächen, Sporteinheiten und Kindertagesstätten. Ab dem 1. Quartal 2025 wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit renommierten Expertinnen und Experten wissenschaftlich begleitet, um belastbare Erkenntnisse und Daten für die Evaluierung des Hamburg-Standards sowie für weitere Umsetzungen zu gewinnen. Die zukünftigen Bauherren, Investoren und Planenden sollen eine kontinuierliche Beratung zur Umsetzung und Implementierung des Hamburg-Standards für ihre Bauprojekte erhalten. Eine engmaschige Dokumentation der erreichten Baukostenreduktion fördert das Interesse und Vertrauen der Öffentlichkeit gegenüber den baukulturellen Neuerungen.
Einige, bereits seit Beginn der Initiative in der Umsetzung befindliche Genossenschaftsbauvorhaben liefern bereits ergänzende Daten zu wichtigen kostensenkenden Maßnahmen. Aus diesen Daten können verlässliche Kennzahlen und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Es wird analysiert, wie Wohnungsneubauten im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen nachhaltig und kosteneffizient erstellt werden können. Dabei werden nicht nur die finanziellen Einsparungen untersucht, sondern auch die Auswirkungen auf graue Energie, Betriebskosten und den Instandhaltungsaufwand. Sowohl die Baukonstruktion als auch die technische Gebäudeausrüstung bieten Einsparpotenziale. Diese systematische Betrachtung schafft eine belastbare Grundlage für zukünftige Entscheidungen.
Ausblick
In den Pilotprojekten werden Handlungsempfehlungen und Maßnahmen aus der Initiative kostenreduziertes Bauen angewendet und auf ihre Wirksamkeit geprüft. Daraus werden weitere Ansätze für die Planung und Umsetzung künftiger Bauvorhaben entwickelt. So entsteht eine Wissensbasis, die Bauherren und Planende bei der Umsetzung kosteneffizienter Projekte unterstützt.